CSU Hilpoltstein im Austausch mit dem Bundestagskandidaten Ralph Edelhäußer

Noch bis 2030, also nicht einmal mehr zehn Jahre, läuft der Vertrag für den Betrieb der Gredl-Bahn zwischen Roth und Hilpoltstein. Als Nebenstrecke stellt die rund zwölf Kilometer lange Verbindung eine Insellösung dar. Dieselzüge pendeln zwischen den beiden Endpunkten im Stundentakt, nach Schwabach bzw. Nürnberg ist ein Umstieg in Regionalexpress oder in die S-Bahn notwendig – die Anschlüsse funktionieren nicht immer.

Eine Studie des renommierten Verkehrsplanungsinstituts TTK aus Karlsruhe bescheinigte der Trasse im Sommer 2020 Zukunftspotential und sieht mittelfristig mit der Elektrifizierung auch eine sinnvolle Eingliederung in das bestehende S-Bahn-System der Metropolregion Nürnberg und damit einen deutlich dichteren Takt von 20/40 Minuten, wie es ihn in Roth bereits gibt.

Hemmschuh ist derzeit die hohe Zahl an technisch nicht gesicherten Übergängen: 17 von insgesamt 22 Bahnübergängen. Hier sind die Kommunen Roth und Hilpoltstein gefordert, mit den Anliegern über mögliche Alternativen zu sprechen. „Etliche Übergänge sind Teil jahrzehntelanger landwirtschaftlicher Wegeverbindungen und können nicht einfach aufgelöst werden“, ist sich Ralph Edelhäußer sicher, der als Bürgermeister der Kreisstadt Roth bereits Gesprächsrunden mit den Vertretern der Landwirtschaft und des Bauernverbands geführt hat, hier „braucht es einen offenen und fairen Dialog, der nach den besten Lösungen sucht.“

Um die Strecke ins S-Bahn-System zu integrieren, sind insgesamt rund 24 Millionen Euro Kosten veranschlagt. Die größten Posten sind die Elektrifizierung (10 Mio. Euro), die technische Sicherung der Bahnübergänge (ca. 6 Mio. Euro) sowie der Umbau der Bahnhöfe in Roth und Eckersmühlen (5 bzw. 2 Mio. Euro).

„Schienenverbindungen gewinnen bundesweit wieder an Bedeutung, hier ist die Schiene schon da – da wären wir doof, wenn wir das nicht fördern würden!“ Ralph Edelhäußer

Bei der Integration ins Nürnberger S-Bahn-System würden die Betriebskosten im Vergleich zur aktuellen Variante nur um eine Million Euro steigen, bei einem gleichzeitig besseren Fahrtangebot im 20-/40-Minuten-Takt, da kein zusätzliches Fahrzeug benötigt werden würde.

Die S-Bahn-Anbindung käme dabei nicht nur der Burgstadt zugute, sondern auch weiten Teilen des südlichen Landkreises und damit den Nachbarorten Heideck und Thalmässing. Aus anderen Ballungsgebieten, wie beispielsweise München, wisse man, dass mit einer umsteigefreien Bahnverbindung der ländliche Raum gestärkt wird, erläutert Fraktionssprecher Christoph Raithel die Bedeutung des Ausbaus der Gredl-Trasse. Durch die Corona-Pandemie und in ihrer Folge eine stärkere Nutzung von Homeoffice werde dieser Effekt noch verstärkt. „Wenn ich nicht mehr so oft ins Büro nach Nürnberg fahren muss, sondern nur noch ein, zwei Mal in der Woche, spielt die reine Fahrzeit nicht mehr die übergeordnete Rolle.“