Ende Januar 2021 wurde ich von Harry Rödel von der Hilpoltsteiner Zeitung zum aktuellen Stand der Ortsumgehung Meckenhausen befragt. Hier seine Fragen und meine Antworten:
Ist die Umgehung notwendig oder zu teuer?
Die Frage der Notwendigkeit stellt sich nur bedingt, der Bürgerentscheid vor fünf Jahren hat einen deutlichen Auftrag gegeben.
Es geht, wie sooft um eine Abwägung. Ortsferne Varianten sind für unsere Fraktion da bislang ausgeschieden, da sie einen zu hohen Verbrauch an landwirtschaftlich ertragreichen Flächen bedeutet hätten und auch die Kosten nicht im Verhältnis standen. Beim Blick nach Osten in den benachbarten Landkreis wird deutlich, dass die Verbindungen von Neumarkt Richtung A9 sukzessive ausgebaut wurden und weiterhin werden. Die Situation entlang der Ortsdurchfahrt von Meckenhausen wir dadurch nicht besser werden.
Nun geht es daher um ein verantwortungsvolles Verhältnis von Aufwand, Nutzen und Verträglichkeit. Für uns scheidet eine ortsferne Variante weiterhin aus, sowohl von den Kosten, als auch vom Landverbrauch. Eine ortsnahe Variante bringt die unterschiedlichen Themen besser in Deckung. Ebenso gilt es, eine spürbare Verbesserung, insbesondere an den neuralgischen Punkten der Ortsdurchfahrt (z.B. Wölfl-Kreuzung) zu erreichen, dazu muss vor allem der überörtliche Schwerverkehr abgefangen werden.
Brächte ein erneuter Bürgerentscheid etwas?
Grundsätzlich hat die Öffentlichkeitsbeteiligung für mich einen sehr hohen Stellenwert, das habe ich aktuell bei bei der Diskussion um eine Online-Übertragung der Beratungen des Stadtrats immer wieder deutlich gemacht.
Was wir jetzt aber vor allem brauchen ist Sicherheit. Seit dem Bürgerentscheid vor sechs Jahren hängen alle in der Luft, Meckenhausen scheint an vielen Stellen gespalten. Die Entscheidung für eine Planungsvariante würde hier für alle eine klare Perspektive bringen. Auf dieser Grundlage lassen sich Details klären und eine faktenbasierte Diskussion führen.
Zum jetzigen Zeitpunkt, also noch vor der Entscheidung über eine Variante, halte ich einen Bürgerentscheid nicht für zielführend.
Welche Variante bevorzugt die CSU?
Die Stadtratsfraktion der CSU hat sich bereits bei der Vorstellung im November 2020 klar für eine ortsnahe Südvariante ausgesprochen. Nach ersten Schätzungen liegen die Kosten hier zwar etwas höher, als bei einer Variante im Norden von Meckenhausen.
Wir sehen bei der Südvarianten jedoch diverse Vorteile:
- (Schwer-)Verkehr aus Richtung Forchheim/Erasbach kann über die Ortsumgehung geführt werden, dadurch
- Entlastung der Wölfl-Kreuzung, die gerade auf dem Schulweg eine Herausforderung ist,
- Aufnahme des Verkehrs aus dem Süden von Meckenhausen (Karm, Häusern, Obermässing, …) Richtung Freystadt/Neumarkt,
- Eine Querung der großen Biotop- und Ökofläche entlang des Hackenbachs im Westen von Meckenhausen kann vermieden werden.
Was hält die CSU von der sogenannten Nullvariante?
Die Nullvariante muss auf jeden Fall weiterhin mitgedacht werden, da bislang nicht klar ist, ob die Stadt die benötigten Flächen überhaupt erwerben kann und ob die Finanzierung für das Gesamtprojekt steht.
Sollte eine Ortsumfahrung von Meckenhausen nicht realisiert werden können, muss klar sein, dass die Nullvariante nicht „null Verbesserungen“ bedeuten kann. Gerade neuralgische Punkte, wie die Wölfl-Kreuzung, müssen entschärft werden.