Statement für die Hilpoltsteiner Zeitung vom 23.04.2024
In der Sitzung des Stadtrats am Donnerstag, 25. April geht es um nicht weniger, als um eine Entscheidung für die nächste, wenn nicht die zwei nächsten Generationen: Können wir in Hilpoltstein auch künftig Schwimmunterricht an der Grundschule ermöglichen, oder fehlt uns schon bald diese wichtige Sporteinrichtung. Es wäre eine Verschlechterung des schulischen Angebots, aber auch im Bereich des Breiten- und Gesundheitssports, würde Hilpoltstein verlieren.
Ein Lehrschwimmbecken ist dabei keineswegs der „Porsche“, denn hier ist keineswegs ein großes Spaß- und Wellnessbad geplant. Leider haben Bürgermeister und Verwaltung die Planungen ausufern lassen. Statt eines einfachen und damit günstigeren Zweckbaus, wie er noch Gegenstand der Machbarkeitsstudie war, wurde ein architektonisch sicherlich ansprechendes, aber deutlich zu teures Gebäude geplant. Als Stadtrat haben wir hier nicht rechtzeitig gegengesteuert. Das korrigieren wir mit dem aktuell vorliegenden Antrag, der eine Rückkehr zu den Planungen der Machbarkeitsstudie fordert.
Durch die gesamtwirtschaftlich herausfordernde Lage, sind die öffentlichen Kassen deutlich angespannt – das trifft auch Hilpoltstein. So manches Lieblingsprojekt kann daher in den nächsten Jahren nicht, oder erst verspätet realisiert werden und es gilt, sich auf die Pflichtaufgaben zu konzentrieren. Es ist aber auch gute und sinnvolle volkswirtschaftliche Praxis, dass die öffentliche Hand dann investiert, wenn die Konjunktur abflaut, damit wird die Wirtschaft gestärkt und ein Investitionsstau im öffentlichen Bereich vermieden.
Klar ist aber auch, dass die Sportanlagen an der Grundschule Hilpoltstein ihre Lebensdauer überschritten haben und zeitnah Ersatz benötigt wird. Wir treffen jetzt eine Entscheidung für die nächsten 25 bis 50 Jahre. Wenn sich eine Mehrheit jetzt gegen ein Lehrschwimmbecken entscheidet, bedeutet das, dass es Schulschwimmen an der Grundschule nicht mehr geben wird. Eine Förderung ist dann für Jahrzehnte ausgeschlossen.
Die Entscheidung bedeutet aber auch, dass die Stadt Hilpoltstein trotzdem investieren werden muss, denn die Grundschule braucht – mehr denn je – zwei Sportstätten, um dem Bedarf der Klassen gerecht zu werden. Es geht also nicht um die Frage, investieren oder nicht investieren. Es geht um die Frage, ob uns ein Sportangebot für die Breite der Gesellschaft wichtig ist, oder ob wir uns auf das Notwendigste reduzieren wollen. Ob uns ein Schwimmangebot an der Grundschule wichtig ist und wir den Vereinssport und das Training der Wasserwacht unterstützen wollen, oder nicht.