Es war keine leichte Entscheidung, die der Stadtrat kürzlich zu treffen hatte: Die Festlegung einer Vorzugsvariante für eine mögliche Ortsumgehung von Meckenhausen und Sindersdorf. Seit letztem Donnerstag ist jedoch klar, dass Sindersdorf und Meckenhausen keine Umgehungsstraße bekommen werden. Der Stadtrat hat sich auf die sogenannte Nullvariante geeinigt. Nullvariante darf aber nicht bedeuten, dass es null Verbesserungen gibt, das habe ich schon in der Sitzung vor zwei Wochen klar gemacht und darauf werde ich auch immer wieder drängen.
Seit dem Bürgerentscheid 2015, der sich mit einer knappen Mehrheit für die Aufnahme von Planungen entschieden hat, wurden etliche Untersuchungen angestellt und die Planung möglicher Trassenvarianten vorangetrieben. Teilweise waren bis zu acht Varianten im Gespräch: Im Norden, im Süden, zuerst weiter weg von der Bebauung und dann, veranlasst durch das Staatliche Bauamt Nürnberg, ortsnah, Varianten, die Sindersdorf mit umfahren und welche, die nur Meckenhausen berücksichtigen.
Für mich und auch für meine Fraktion war bis zu letzt klar, dass aus verkehrlicher Sicht nur eine Südvariante in Frage kommt. Nur diese Trasse, würde auch (Schwer-)Verkehre aus Richtung Forchheim und Karm aufnehmen und so die schwierige Wölflkreuzung entlasten. Als CSU-Fraktion haben wir uns bereits im November vergangenen Jahres aus den genannten verkehrlichen Gründen, aber auch aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes für eine ortsnahe Südvariante ausgesprochen. Die Beweggründe habe ich in einem Interview mit Harry Rödel von der Hilpoltsteiner Zeitung Anfang des Jahres erläutert. Auch das Staatliche Bauamt hat sich für diese Variante ausgesprochen.
Nach einer Bürgerversammlung im Juli diesen Jahres in Meckenhausen wurden deutliche Vorbehalte der Bürgerschaft von Meckenhausen und Sindersdorf gegenüber einer Südvariante laut. Diese Vorbehalte wurden zum Ende der Sommerferien mit Unterschriftenlisten untermauert. Als Stadtratsfraktion der CSU haben wir dieses Votum berücksichtigt und nicht für eine ortsnahe Südvariante gestimmt. Jetzt gilt es die Ortsdurchfahrt dahingehend zu verbessern, dass die gefahrene Geschwindigkeit insgesamt reduziert wird. Die genauen Maßnahmen müssen mit dem Staatlichen Bauamt abgestimmt werden. Als Blaupause kann das Pilotprojekt in Unterrödel dienen, bei dem durch diverse bauliche Maßnahmen, aber auch eine dauerhaft installierte Blitzanlage, der Verkehr und die damit verbundenen Belastungen für die Anwohner positiv beeinflusst werden. Mit einer Dorferneuerung kann die Aufenthalts- und Lebensqualität im Ortskern von Meckenhausen wieder gesteigert werden. Und auch in Sindersdorf muss die gefahrene Geschwindigkeit effektiv begrenzt werden.